In Lettland hat sich die Waldfläche in den letzten 80 Jahren verdoppelt

Hat Lettland noch genügend "Bäume im Wald?", oder haben die hohen Holzpreise die "Axt schwingen" lassen? In Deutschland fordert die Landwirtschaftsministerin 500 Mio. Euro für die Aufforstung deutscher Wälder.

L-INFOS - Hat Lettland noch genügend "Bäume im Wald" stehen, oder waren in Lettland in der Vergangenheit die Anreize der hohen Holzpreise doch zu groß und es wurden aus Profitgier mehr Bäume, mehr Wälder, abgehackt und gefällt, als ökologisch vertretbar gewesen wäre? Unter dem Titel "Dürre Felder, brennende Wälder: ist das noch Wetter oder schon unsere Zukunft?" hat das Deutsche Fernsehen (ARD) am Montag (15.7.2019) eine Sendung im Rahmen von "hart aber fair" zum Thema: "Brände, Schädlinge, Dürre: Der Wald leidet und den Bauern droht eine weitere Missernte. Ist das schon der Klimawandel? Langfristig weniger CO₂ – reicht das nicht? Brauchen wir schon jetzt andere Wälder, eine andere Landwirtschaft, damit Deutschland nicht zur Steppe wird?", gesendet. Das Thema dürfte auch in Lettland - im ganzen Baltikum - von großem Interesse sein: Hat Lettland tatsächlich noch genügend "Bäume im Wald"

Hat Lettland noch genügend "Bäume im Wald" - oder wurde schon zuviel abgeholzt?

Lettland ist das am vierthäufigsten bewaldete Land in Europa.

Lettland ist das am vierthäufigsten bewaldete Land in Europa. Im Jahr 1935 gab es in Lettland 1.747.000 Hektar Waldfläche, was 27% der Gesamtfläche entsprach. Nach den neuesten Daten, die dem CSB (Lettische Statistische Amt) vorliegen, betrug die Waldfläche in Lettland im Jahr 2014 3 ​​260 000 ha, was 50  % der Gesamtfläche Lettlands entspricht.

Im Jahr 1935 waren  79,6% der Waldfläche in Lettland staatliches Eigentum, auf private Wälder entfielen 17,5% und auf kommunale Wälder 2,9%.  2014 hatte der Staat noch 46,3% Waldflächen in seinem Besitz.

In 11 Jahren ist die Fläche der staatlichen Waldfläche um mehr als 12.000 ha gewachsen

Die von LVM umgesetzte nachhaltige Bewirtschaftung staatseigener Waldflächen trägt auch zur Erreichung der klimapolitischen Ziele Lettlands und zur Eindämmung des Klimawandels bei.

JSC „Latvijas valsts meži“ (LVM), ist die Stelle, die das Waldflächen-Akquisitionsprogramm für den lettischen Staat betreibt. Sie erwarb 2018 nochmals 995 ha Waldfläche für den lettischen Staat. LVM hat somit seit 11 Jahren (seit 2007) Waldflächen in einer Gesamtgröße von 12.100 ha gekauft. Dies zeigt, dass das Interesse privater Waldbesitzer, ihre Waldgrundstücke an LVM zu verkaufen, weiterhin hoch ist. LVM bietet hochwertige Forstwirtschaft in den erworbenen Gebieten, wodurch zusätzliches Holz im staatlichen Wald erzeugt wird und ein langfristiger Beitrag zur lettischen Wirtschaft geleistet wird. Die von LVM umgesetzte nachhaltige Bewirtschaftung staatseigener Waldflächen trägt auch zur Erreichung der klimapolitischen Ziele Lettlands und zur Eindämmung des Klimawandels bei.

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Die Waldfläche ist in Lettland in den letzten 80 Jahren aufgrund der fleißigen Arbeit mehrerer Generationen von Förstern verdoppelt worden, während sich die Holzmenge in den lettischen Wäldern fast vervierfacht habe. Gegenwärtig ist die Abholzung erheblich geringer als das jährliche Holzwachstum, so dass der potenzielle Beitrag des Forstsektors zur lettischen Wirtschaft in Zukunft noch höher ausfallen wird als heute.

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Was sagt Kaspars Gerhards, der zuständige Minister?

„Die nationalen Werte des lettischen Volkes müssen dem Staat gehören, damit der Staat die vollständige und qualitative Bewirtschaftung dieser Liegenschaft - eines Waldgebietes - sicherstellen kann!" sagte Landwirtschaftsminister Kaspars Gerhards

Der zuständige lettische Landwirtschaftsminister Kaspars Gerhards erklärte dazu unlängst: „Die nationalen Werte des lettischen Volkes müssen dem Staat gehören, damit der Staat die vollständige und qualitative Bewirtschaftung dieser Liegenschaft - eines Waldgebietes - sicherstellen kann. Es ist die Qualität der Umwelt, für die wir die Pflicht haben, sicherzustellen, dass der Erhalt der natürlichen Werte Lettlands heute und in Zukunft im vollem Umfang gewährleistet ist. Darüber hinaus ist hervorzuheben, dass die Vergrößerung der Gesamtfläche der staatlichen Waldfläche ohne Verringerung der landwirtschaftlichen Nutzfläche umgesetzt wird. Auf diese Weise hält das Land ein optimales Gleichgewicht zwischen Umweltschutz und landwirtschaftlichen oder betrieblichen Umsetzungsprozessen .“

Wald im Allgemeinbesitz behalten

Waldbesitz soll sich in staatlicher Hand befinden und nicht in Aktiengesellschaften und ausländischen Händen

Das lettische Land­wirtschafts­ministerium leitete das LVM-­Programm zum Erwerb von Wald­flächen ein, um sicher­zustellen, dass die Wälder der staatlichen Aktien­gesellschaft LVM und nicht ausländischen natürlichen oder juristischen Personen gehören. Durch die Umsetzung eines Waldflächen­erwerbs­programms wurden einige private Wald­besitzer, die Wälder verkaufen möchten, an ein staatliches Unter­nehmen mit langjähriger Erfahrung in der Waldbewirtschaftung verkauft, das nachhaltig und im Einklang mit den nationalen wirtschaftlichen, ökologischen und öffentlichen Interessen steht.

Darüber hinaus nehmen die Waldflächen des Landes, in dem die wirtschaftliche Tätigkeit aus verschiedenen Umweltgründen verboten ist und die wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen Lettlands einschränkt, jedes Jahr zu, weshalb die von LVM erworbenen Waldflächen den Rückgang dieser bewirtschafteten Waldflächen teilweise ausgleichen.

Der Wert des Waldes und des Holzes steigt ständig - die Gefahren einer profitorientierten Rodung ganzer Wälder aber auch!

LVM stellt alle gefällten Flächen wieder her, indem in einem Teil der Fläche natürliche Waldregeneration verwendet und hochwertige Waldbaumsämlinge aus ausgewählten oder speziell ausgewählten Baumsamen angepflanzt werden.

Während einer Sitzung des LMV („Lettische Staatsforste“) erklärte der lettische Landwirtschaftsminister Kaspars Gerhards, dass der Forstsektor einer der wichtigsten Sektoren der lettischen Wirtschaft sei. Gegenwärtig bedeckt der Wald 52% des Territoriums Lettlands und liefert etwa 20% des lettischen Exportwertes. Die Exporte von Forstprodukten lagen 2018 sogar über 2,5 Milliarden Euro. Es ist offensichtlich, dass die Entwicklung des Waldsektors nachhaltig ist und der Wert des staatlichen Waldes wächst. Daher ist es für das Ministerium von entscheidender Bedeutung, die notwendige Unterstützung auf Regierungsebene bereitzustellen, damit sich der Forstsektor als Rückgrat der Volkswirtschaft weiterentwickeln und in den Regionen Lettlands immer mehr Arbeitsplätze schaffen kann . “

Die wichtigsten strategischen Ziele von LVM sei eine nachhaltige Bewirtschaftung der staatlichen Waldflächen, eine ausgeglichene und regelmäßige Versorgung der lettischen Wirtschaft mit Holz und die Sicherstellung eines höchstmöglichen Einkommens für den lettischen Staat als Eigentümer des Unternehmens, betonte der LVM-Vorstandsvorsitzende Roberts Strīpnieks.

LVM-Vertreter betonten ferner, dass sich die Waldfläche in Lettland in den letzten 80 Jahren aufgrund der fleißigen Arbeit mehrerer Generationen von Förstern verdoppelt habe, während sich die Holzmenge in den lettischen Wäldern fast vervierfacht habe. Gegenwärtig ist die Abholzung erheblich geringer als das jährliche Holzwachstum, so dass der potenzielle Beitrag des Forstsektors zur lettischen Wirtschaft in Zukunft noch höher ausfallen wird als heute. LVM stellt alle gefällten Flächen wieder her, indem in einem Teil der Fläche natürliche Waldregeneration verwendet und hochwertige Waldbaumsämlinge aus ausgewählten oder speziell ausgewählten Baumsamen angepflanzt werden.

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