Lettland: Sommersonnenwende

Wenn man richtig Jäni feiern will, dann muss man dies idealerweise in der freien Natur, auf alle Fälle draußen, feiern, natürlich mit Girlanden aus Eichenblättern und wildwachsenden Blumen

L-INFOS/LatviaTraval/fr - Sie können ja alles machen, aber auf keinen Fall den lettischen Feiertag Jāņi oder "Ligo!", die Nacht vom 23. auf den 24. Juni (Sommersonnenwende), an der die Menschen, wie ihre Vorfahren vor Jahrhunderten ein feucht-freudiges Fest feiern - neudeutsch: es aber so richtig krachen lassen -, verpassen!

Wenn man richtig Jäni feiern will, dann muss man dies idealerweise in der freien Natur, auf alle Fälle draußen, feiern, natürlich mit Girlanden aus Eichenblättern und wildwachsenden Blumen - und ab geht es in die Sauna! Bier trinken gehört natürlich genauso zum Jäni, wie - möglichst hausgemachter - Kümmelkäse. Das ganze wird natürlich durch lautstarke, umso später der Abend, umso lauter, Gesängen begleitet. Die ganze Feiergemeinde - Nein: Ganz Lettland - singt an diesem Tag die vielen Jäni-Volkslieder, die sich sehr gut anhören. Da darf dann natürlich der "Ligo!"-Refrain nicht fehlen.

Traditionen am Leben erhalten

Das Wetter spielt in dieser Nacht keine Rolle - gefeiert wird auf alle Fälle!!

Wie das lettische Touristikbüro "LatviaTravel" mitteilt, war Jāņi ursprünglich ein Festival für die heidnischen Bauern, der lange vor der Ankunft des Christentums bestand und dessen Traditionen bis heute ungemein populär sind.

Letten sagen oft "līst kā pa Jāņiem" (es regnet, als wäre es Jāņi), da das Wetter in der Jāņi-Nacht normalerweise nicht das angenehmste ist.

Dies ist jedoch niemals ein Hindernis für das Vergnügen. Sei es ein sonniger Tag oder es regnet "Katzen und Hunde", die Letten feiern immer in ihren ländlichen Gehöften oder gehen zu einer Open-Air-Party, um zu tanzen, zu singen um in guter Gesellschaft zusammen zu feiern..

Durchstreife die Felder - warum wildwachsende Blumen

Die Blumen, welche in den Kranz eingebunden werden, haben einen tieferen Hintergrund.

Warum die Letten wild wachsende Blumen in iohre Kränze binden, lässt sich, dank LettlandTravel, sehr schnell erklären: Es wird angenommen, dass Wildblumen, die an der Sommersonnenwende gepflückt wurden, heilende Kräfte haben. Zu Ehren von Jāņi sind die Häuser mit Birken-, Eichen- und Ebereschenzweigen, Farnen, Ochsenaugen-Gänseblümchen geschmückt. Brennnesseln und Disteln können am Türrahmen befestigt werden, um böse Geister fernzuhalten.

Frauen weben Wildblumenkränze, um sich zu schmücken.

Feiern bis zum Sonnenaufgang

Wenn sie Jäni in Lettland feiern, müssen sie fit sein. In der Jāņi Nacht darf man nämlich nicht schlafen! Das Schlafen ist erst nach Sonnenaufgang erlaubt. Im Morgengrauen sollte man durch den Morgentau laufen - das bringt Geld. Und wer sich im Tau das Gesicht wäscht, ist garantiert schön.

Sei es drum: Wenn sie noch mehr über die Jäni-Bräuche wissen wollen, die gibt es von Latvia Travel HIER

Geschlafen wird morgen! In der Jäni-Nacht bleibt man bis zum Sonnenaufgang auf.

Riga: Gräsermarkt auf dem Domplatz

Damit man gut auf dieses schöne Fest vorbereitet ist, findet auf dem Domplatz der lettischen Hauptstadt, in Riga, der Gräsermarkt statt – die Augen werden von den riesigen Blumensträußen und Blumengirlanden fast magisch angezogen, getrocknetes Fleisch und geräucherte Fische duften, die Bäuerinnen bieten aus allen Gebieten Lettlands den geschmackvollsten Käse an. Ein fröhliches Ligo-Fest und ein tüchtiger Handel den ganzen Tag über!

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