Lettland: Das jüdische Leben in Talsi/Kurland

Die jüdische Gemeinde in Talsi wurde Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, als die Synagoge ihren Betrieb aufnahm.

L-INFOS - Erst Ende des 18. Jahrhunderts durften – und dies auch erst nachdem der zuständige Gouverneur ihnen die Erlaubnis dazu erteilt hatte – sich Menschen jüdischen Glaubens in Kurland aufhalten. 1844 gab es dann allerdings schon in Talsi ein jüdisches Gotteshaus in der Kalna iela 5.

Die heutige Gestalt hat die Synagoge 1854 erhalten. In ihrer Fassade ist das Prinzip des dreiteiligen Baus der Synagogen eingehalten worden, aber im Zentrum befindet sich eine Nische, die eine Nachahmung des Tempels von Jerusalem darstellt.
Das Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Wohnhaus mit einem Nebengebäude umgebaut und wird als solches auch heute noch genutzt. Der Gebäudekomplex, die ehemalige Synagoge, befindet sich in der Kalna Iela 5 in Talsi, nicht weit von der evangelischen Kirche und der örtlichen Molkerei entfernt.

Die jüdische Gemeinde in Talsi wurde Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, wohl als die Synagoge ihren Betrieb aufnahm. 1881 hatte die jüdische Gemeinde in Talsi 1.398 Mitglieder, was 41% der Gesamtbevölkerung der Stadt Talsi ausmachte. Die vorliegende Zahlen sind leicht (je nach Quelle) unterschiedlich, aber 1881 soll es in Talsi demnach 3424 Letten als stärkste und als drittstärkste Bevölkerungsgruppe die Deutschen, mit immerhin 875 Einwohnern, gegeben haben.

(Infos zur jüdischen Gemeinde in Talsi http://www.jewishmuseum.lv/en/item/138-talsi.htm)

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